Burnout

Burnout ist aktuell noch keine ICD-10 gelistete Erkrankung. Die Kodierung erfolgt unter „unspezifische Zusatz-Kodierungen“ – Z73 „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ – mit der Unterziffer Z73.0 „Erschöpfungssyndrom [Burn-out- Syndrom]“.
Häufig wird Burnout im Rahmen anderer Erkrankungen diagnostiziert (oft Anpassungsstörung (F43.2)).

Definition:
Drei zentrale Merkmale, die gleichzeitig vorhanden sein müssen:
1. Chronische emotionale Erschöpfung
2. Berufliche Ineffizienz und das Gefühl eines Sinnverlustes bei der Arbeit
3. Zynismus oder „Entpersönlichung“, d.h. eine neu aufgetretene, vorher nicht vorhandene innere Distanz oder Abneigung gegenüber Kunden/Klienten, oft auch gegenüber Kollegen.

Körperliche Reaktionen:
Körperliche Anspannung/Unruhe, chronischer Schmerz (Kopf, Rücken), Tinnitus,  Druck- und Engegefühl in der Brust, Atembeschwerden, Hypertonie, Schlafstörungen

Kognitive Reaktionen:
Nachlassende Einsatzbereitschaft/Motivation, ständiger Erwartungs-/Zeitdruck, ständiges Grübeln über Aufgaben und Probleme, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Perspektivlosigkeit, Resignation

Emotionale Reaktionen:
Gereiztheit, Überdruss, Unzufriedenheit, Ärger/Aggression, Insuffizienzgefühle,
Versagens-und Existenzangst, Lustlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Emotionale Erschöpfung, Abstumpfung/innere Leere

Motorische Reaktionen (Verhalten)
Nervöses/ruheloses Verhalten • Verstärkter Leistungseinsatz zur Kompensation • Vieles schnell und gleichzeitig machen wollen • Fehler machen/Ungenauigkeit • Essstörungen/Tabak-, Kaffee, Alkohol- und Drogenkonsum • Rückzug, Passivität, Aufgabe (positiver) Kontakte/Aktivitäten