Depressive Episode
Bei den depressiven Episoden unterscheidet man leichte, mittelgradige oder schwere Episoden.
Betroffene Personen leiden unter einer gedrückten Stimmung und einer Verminderung von Antrieb und Aktivität. Die Fähigkeit sich zu freuen, das Interesse und die Konzentration sind beeinträchtigt. Ausgeprägte Müdigkeit kann nach jeder kleinsten Anstrengung auftreten. Der Schlaf ist meist gestört, der Appetit vermindert. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind fast immer beeinträchtigt. Sogar bei der leichten Form kommen Schuldgefühle oder Gedanken über die eigene Wertlosigkeit vor. Die gedrückte Stimmung verändert sich von Tag zu Tag wenig, reagiert nicht auf Lebensumstände und kann von sog. „somatischen“ Symptomen begleitet werden wie Interessenverlust oder Unfähigkeit sich zu freuen, Früherwachen, Morgentief, deutlicher psychomotorischer Hemmung, Agitiertheit, Appetit-, Gewichts- und Libidoverlust.
Typische Symptome der depressiven Episode sind:
- Gedrückte Stimmung
- Interessenverlust, Freudlosigkeit
- Verminderung des Antriebs, erhöhte Ermüdbarkeit
Andere häufige Symptome sind:
- Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
- Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
- Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit (sogar bei leichten depressiven Episoden)
- Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
- Suizidgedanken, erfolgte Selbstverletzung oder Suizidhandlungen
- Schlafstörungen
- Verminderter Appetit
Diagnostische Leitlinien:
Leichte depressive Episode (F32.0): Mindestens zwei typische Symptome und mindestens zwei der anderen Symptome bei einer Mindestdauer von 2 Wochen.
Mittelgradige depressive Episode (F32.1): Mindestens zwei der typischen Symptome und mindestens drei bzw. vier der anderen Symptome bei einer Mindestdauer von 2 Wochen.
Schwere depressive Episode ohne psychotischen Symptome (F32.2): Drei der typischen Symptome und mindestens vier andere Symptome bei einer Mindestdauer von 2 Wochen.
Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen: (F32.3): Die Kriterien für F32.2 müssen erfüllt sein; zudem treten Wahnideen, Halluzinationen oder ein depressiver Stupor auf. Der Wahn schließt gewöhnlich Ideen der Versündigung, der Verarmung oder einer bevorstehenden Katastrophe ein, für die sich der Patient verantwortlich fühlen kann.