Geschichte der Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren, weswegen die Kosten auch von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden.

Die Ursprünge sind weit verzweigt und sie hat ihre Wurzeln in den psychologischen Lerntheorien und der experimentellen Psychologie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben vor allem John B. Watson („Behaviorismus“), Iwan P. Pawlow („klassisches Konditionieren“) und Burrhus F. Skinner („operantes Konditionieren“) mit Versuchstieren gearbeitet und damit eine Psychologie begründet, die sich als objektive Naturwissenschaft verstand.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden diese lerntheoretisch fundierten Verfahren vor allem zur Behandlung von Phobien eingesetzt. Bekannte Vertreter waren Joseph Wolpe („systematische Desensibilisierung“) und Orval H. Mowrer („Zwei-Faktoren-Theorie der Angst“).

In den 60er und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts vollzog sich die sogenannte kognitive Wende. Dabei wurde sich nicht nur mit dem beobachtbaren Verhalten beschäftigt, sondern auch mit den kognitiven und gedanklichen Schemata des Menschen. Als bekannte Vertreter sind Frederic H. Kanfer („Selbstregulation“, „SORKC-Schema“) und Donald Meichenbaum („Stressimpfungstraining“) zu nennen.
Weitere, bis heute bekannte, Vertreter sind Aaron T. Beck („kognitive Therapie“), Albert Bandura („soziales Lernen“) und Albert Ellis („Rational-Emotive Therapie“).

Aktuell erleben wir die sogenannte dritte Welle der Verhaltenstherapie. Diese bezieht das Konzept der Achtsamkeit mit ein und legt einen stärkeren Fokus auf die therapeutische Beziehung bzw. auf die durch biografische Erfahrungen entstandene Schemata.Bekannte Vertreter sind u. a. Marsha M. Linehan („Dialektisch-Behaviorale Therapie“), Steven C. Hayes („Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)“) und Jeffrey Young („Schematherapie“).